Zur Diagnose des Grünen Stars messen wir den Augeninnendruck und untersuchen das Auge vollständig. Wir nehmen eine Gesichtsfelduntersuchung vor, beurteilen den Kammerwinkel und den Sehnervenkopf. Der Augeninnendruck kann tageszeitlich schwanken und insbesondere nachts ansteigen. Deshalb bieten wir Ihnen die Möglichkeit, ein Tagesdruckprofil unter stationären Bedingungen zu erstellen - mit regelmäßiger Druckmessung; auch nachts und in den frühen Morgenstunden.
Wussten Sie schon?
Der Sehnerv des Menschen ist etwa 4,5 cm lang und besteht aus einer Million Nervenfasern. Wie die Netzhaut ist der Sehnerv ein Teil des Gehirns. Wird er geschädigt, regeneriert er sich nicht.
Die folgenden diagnostischen Verfahren sind wichtig
- Sehnervencheck beim Augenarzt
- Messung des Augeninnendrucks (Applanations-Tonometrie)
- Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
- Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
- Papillentomographie mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT)
- Nervenfaserschichtdickenbeurteilung mit der Optische Kohärenztomografie (OCT)
- Stationäres Tagesdruckprofil in der Augenklinik
Moderne Glaukom-Diagnostik
Da der Grüne Star für die Patienten sehr lange ohne Beschwerden verläuft, wird die Erkrankung ohne regelmäßige augenärztliche Kontrolle häufig sehr spät diagnostiziert und behandelt. Deshalb empfehlen wir die augenärztliche Vorsorge, um sich Klarheit zu verschaffen.
Inzwischen gibt es moderne Geräte zum exakten Vermessen des Sehnervenkopfes (HRT) und der Hornhautdicke (Pachymetrie). Sie ermöglichen es, einen evtl. bereits entstandenen Schaden genau einzuschätzen und den Verlauf bestmöglich zu kontrollieren. Für einige dieser modernen Untersuchungsmethoden werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Dennoch sind diese Untersuchungen für die Beurteilung sehr wichtig. Wir empfehlen deshalb die regelmäßige Durchführung bei Ihrem niedergelassenen Augenarzt.
Sehnervencheck beim Augenarzt
Ihr niedergelassener Augenarzt kann an der Spaltlampe Ihren Sehnervenkopf beurteilen. Dieser befindet sich am hinteren Pol des Auges, der Stelle, an der der Sehnerv in das Auge eintritt. Hinzu kommt eine eingehende, vollständige Untersuchung des Auges, dabei wird auch der Kammerwinkel beurteilt.
Messung des Augeninnendrucks (Applanations-Tonometrie)
Sie dient der Kontrolle des wichtigsten Risikofaktors für die Entstehung eines Glaukoms. Die Messung sollte mehrfach erfolgen, zu verschiedenen Tageszeiten, in bestimmten Fällen auch nachts, dann der Augeninnendruck stark schwanken kann. Auch im Krankheitsverlauf gilt es den Druck regelmäßig zu kontrollieren. Achten Sie darauf, dass der Augendruck mit der genauen Applanations-Tonometrie gemessen wird und sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt darauf an. Einfache Druckmessungen mit Luftdruck sind nicht genau genug.
Messung der Hornhautdicke (Pachymetrie)
Zusätzlich ist es sinnvoll, die Hornhautdicke zu messen, denn sie ist bei der Bewertung der Augeninnendruckwerte zu berücksichtigen. Die Dicke der Hornhaut bedingt einen wichtigen Korrekturfaktor, der für die Augendruckmessung unerlässlich ist.
Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
Bei dieser Untersuchung zeigt sich, ob und wo der Patient bereits Ausfälle im Gesichtsfeld hat. Mit modernen Geräten können wir den Verlauf der Ausfälle über Jahre hinweg exakt messen. Wir verfügen über die neueste Generation der Perimeter, so dass wir auch feinste Veränderungen innerhalb von Jahren aufdecken können. Deshalb schickt Ihr Augenarzt Sie in bestimmten Abständen, z.B. alle 2 Jahre, zur Verlaufsdiagnostik in unsere Glaukom-Sprechstunde.
Papillentomographie mit dem Heidelberg Retina Tomograph (HRT)
Eine dreidimensionale Aufnahme des Sehnervenkopfes lässt sich mit dem hochmodernen HRT erstellen. Dafür wird der Sehnervenkopf laseroptisch abgetastet und vermessen. Diese Methode ermöglicht uns eine sehr genaue Beurteilung bereits entstandener Schäden und eine zuverlässige Verlaufskontrolle. Fragen Sie Ihren Augenarzt, ob er über diese moderne Untersuchungstechnik verfügt. Wenn nicht, sollte er Sie in unser modernes Augendiagnosezentrum schicken.
Nervenfaserschichtdickenbeurteilung mit der Optische Kohärenztomografie (OCT)
Eine neue, hoffnungsvolle Untersuchungstechnik mit kurzkohärentem Lichts hilft uns, die Nervenfaserschichtdicke zu vermessen. Sowohl mit HRT als auch mit OCT können wir Verlaufskontrollen durchführen.
Das Papillen-Spectral OCT zeigt schon frühe Veränderungen der Nervenfaserschichtdicke auf (rechts Falschfarbenkarte zur berechneten Nervenfaserschichtdicke)
Wussten Sie schon?
Wir gehören zu den ersten Kliniken in Deutschland, die einem Patienten einen Mikrosensor implantiert haben. Mit diesem können wir Druckschwankungen über den gesamten Tag hinweg messen.
Stationäres Tagesdruckprofil in der Augenklinik
Ihr Augenarzt kann Ihr Glaukom medikamentös meist gut kontrollieren. Nur in bestimmten Fällen wird er für Sie einen Termin in unserer Glaukom-Sprechstunde für weiterführende Spezialuntersuchungen vereinbaren. Diese erlauben eine exakte Verlaufsbeobachtung über Jahre hinweg.
Bei einer unklaren Verschlechterung Ihres Glaukoms wird Ihr Augenarzt zusätzlich ein stationäres Tagesdruckprofil in der Augenklinik empfehlen. Denn der Augeninnendruck kann tageszeitliche Schwankungen aufweisen und insbesondere nachts ansteigen. Das ist ein häufiger Grund für eine unklare Verschlechterung eines Glaukoms. Während des stationären Tagesdruckprofils nehmen wir eine Vielzahl von Druckmessungen zu verschiedenen Zeiten vor – auch nachts und in den frühen Morgenstunden. Der Aufenthalt in der Klinik beträgt 2-3 Tage.
Stationäres Tagesdruckprofil an der Augenklinik Sulzbach. Gut erkennbar ist der schwankende Verlauf des Augeninnendrucks. Deshalb genügen gelegentliche Einmalmessungen in vielen Fällen nicht.
Komfortstation mit Hotelfeeling
Für einen besonders angenehmen Aufenthalt während des stationären Tagesdruckprofils empfehlen wir Ihnen unsere Komfortstation.