Für bestimmte Formen der AMD gibt es inzwischen moderne Medikamente, die den Krankheitsverlauf aufhalten können. Doch was, wenn die Krankheit bereits stark fortgeschritten ist? Hier können spezielle Intraokularlinsen (IOL) eine Verbesserung bringen. Eine Neuentwicklung kommt von Samsara Vision und nennt sich SING IMT.
„Miniteleskop“ fürs Auge
Seit Sommer 2022 kommt an der Augenklinik Sulzbach erstmals ein neues Augenimplantat des US-Herstellers Samsara Vision zum Einsatz, das in Israel entwickelt wurde. Es nennt sich SING IMT und unterscheidet sich deutlich von üblichen Kunstlinsen. Es handelt sich um ein optisches System, das wie ein Teleskop im Auge funktioniert. Die Optik vergrößert das Bild, sodass der blinde Fleck in der Mitte des Sehfeldes kleiner erscheint und zum Beispiel Schrift wieder lesbar werden kann. Allerdings ist die Implantation dieser Speziallinse nur besonders qualifizierten Kliniken vorbehalten. Hier ist die Augenklinik Sulzbach führend in Deutschland.
Für welche Patienten ist SING IMT geeignet?
Nicht jeder Patient kommt für das neue Implantat infrage. Interessenten sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:
- fortgeschrittene AMD beidseits starker Sehminderung
- AMD bisher nicht behandelt oder seit Jahren unbehandelt
- unbehandelter Grauer Star (Katarakt)
Wir funktioniert das Implantat?
In einem Auge wird die (getrübte) Linse durch eine Kunstlinse ersetzt, ins andere Auge kommt das SING IMT. Einen Monat nach der OP beginnt das Rehabilitations-Programm mit speziellem Sehtraining, welches etwa zwei Monate dauert. Das Gehirn passt sich an das neue Sehen an. Man lernt, das eine Auge zur Orientierung im Raum, das andere zum scharfen Sehen wie z.B. Lesen zu nutzen. Die ersten Rückmeldungen seien positiv, berichtet Stanzel. Grundsätzlich lohnt sich nach Ansicht der Sulzbacher Ärzte immer der Besuch in einem großen, hochspezialisierten Zentrum, um auf das ganze Spektrum heutiger Behandlungsmöglichkeiten zugreifen zu können. Auch dann, wenn das neue „Miniteleskop“ nicht infrage kommen sollte.
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