Die Kunst ist nicht die Entfernung des Tumors, sondern das Lid anschließend kosmetisch wieder gut herzustellen. Denn nach jeder Tumorentfernung verbleibt ein Defekt, der gewissenhaft gedeckt werden muss. Dabei gibt es eine Herausforderung: Nicht nur die Funktion der Augenlider muss erhalten bleiben, auch die kosmetische Rehabilitation ist an dieser empfindlichen Stelle sehr wichtig. Wir sind auf diese Behandlung spezialisiert.

Wussten Sie schon?
Selbst große Tumordefekte können wir meist kosmetisch sehr gut behandeln. Dabei verwenden wir spezielle Techniken wie Schwenklappen, freie Hauttransplantate oder Gewebestiele vom Oberlid (Hughes-Plastik).

 

Rotationslappenplastik Durch eine Rotationslappenplastik des Unterlids und der Wange wird ein großer Defekt nach Entfernung eines ausgedehnten Basalioms gedeckt.
Das Foto zeigt einen sehr guten kosmetischen Befund nach einem Jahr.

Unsere plastisch-rekonstruktiven Behandlungsverfahren im Überblick

Rotationslappenplastik: Der Hautdefekt wird durch ein Eindrehen gesunder Haut aus einem benachbarten Gebiet ersetzt. Meist erzielen wir hierdurch die besten kosmetischen Ergebnisse, da die feinen Narben kaum auffallen.

Freies Hauttransplantat: Bei großen Defekten ist teilweise die Verwendung eines freien Hauttransplantats notwendig. Typischerweise verwenden wir Haut vom Oberlid, da diese der Lidhaut am ähnlichsten ist. Bei sehr großen Defekten setzen wir Haut ein, die wir hinter dem Ohr oder von der Oberarminnenseite gewinnen.

Rekonstruktion der Lidkante: Die Lider bestehen nicht nur aus Lidhaut, sondern beinhalten zusätzlich einen Knorpel, den sog. Tarsus. Dieser gibt dem Lid eine feste Struktur und hält es stabil. Nach Verlust der Lidkante müssen wir deshalb neben der Haut auch den Tarsus ersetzen. Dazu transplantieren wir einen Teil des Tarsus entweder vom Oberlid oder vom anderen Auge. In seltenen Fällen können wir auch Ohrknorpel oder ein synthetisches Material verwenden.

Hughes Plastik: Bei dieser speziellen Form der Wiederherstellung der Lidkante bei großen Defekten entnehmen wir den knorpeligen Teil der Lidkante (Tarsus) vom Oberlid und nähen ihn mit erhaltener Blutversorgung in den Defekt am Unterlid ein. Die fehlende Haut entnehmen wir als freies Transplantat vom Oberlid. Das Auge muss hierbei für ca. 6 Wochen zugenäht bleiben, bis sich ausreichend neue Blutgefäße gebildet haben. Evtl. ist der Ersatz der Haut durch eine Schwenklappenplastik möglich. In diesem Fall können wir das Zunähen des Auges stark verkürzen oder evtl. ganz darauf verzichten. Dieses Behandlungsverfahren wird nur in wenigen Kliniken angeboten.

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