Womit ist zu rechnen?
Patienten mit Uveitis haben ein besonderes Risiko für Komplikationen aufgrund der meist chronischen Entzündung. Das gilt insbesondere, wenn die Erkrankung schleichend und symptomarm beginnt und die Diagnosestellung sich verzögert. Das gilt vor allem für die Uveitis im Kindesalter. Eine chronische, nicht kontrollierte Entzündungsaktivität im Auge kann alle Strukturen des Auges schädigen. Hinzu kommt die häufige Systembeteiligung. Das bedeutet, in vielen Fällen finden sich andere Erkrankungen des Körpers, die weitere Komplikationen verursachen können. Im Uveitis-Zentrum helfen wir Ihnen gerne weiter.
Wussten Sie schon?
„Eine Uveitis, die chronisch verläuft, ruft oft lange Zeit keine Symptome hervor und wird nur zufällig entdeckt. Häufig bestehen zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Komplikationen der Uveitis.“
Wie verläuft eine Uveitis?
Prinzipiell kann eine Uveitis akut oder chronisch verlaufen. Die akute vordere Uveitis klingt zwar relativ schnell innerhalb weniger Wochen ab, es kann aber zu erneutem Aufflackern der Entzündung nach unterschiedlich langer Zeit kommen.
Als chronisch bezeichnen wir eine Entzündung, die länger als 3 Monate vorhanden ist. Im Einzelfall besteht die Entzündung über unterschiedlich lange Zeit, so dass allgemeine Aussagen nicht möglich sind. Das gilt auch für die Schwere der Entzündung, die wir bei jedem Patienten individuell einschätzen.
Wodurch kann eine Uveitis gefährlich werden?
Viele Uveitis-Erkrankungen haben einen kurzen und recht milden Verlauf und neigen deshalb nicht zur Entwicklung von Komplikationen. Einige Erkrankungen sind allerdings recht aggressiv oder haben einen chronischen Verlauf, so dass sich hier die Gefahr von Komplikationen erhöht. Zu den typischen Komplikationen der Uveitis zählen:
- Eintrübung der Augenlinse (Katarakt)
- Verklebungen zwischen Regenbogenhaut und Linse (hintere Synechien)
- Einlagerung von Kalziumverbindungen in die Hornhaut (Bandkeratopathie)
- Anstieg des Augeninnendrucks (Glaukom)
- Entwicklung eines Makulaödems (Wassereinlagerung an der Stelle des schärfsten Sehens)
Komplikationen der Uveitis am vorderen Augenabschnitt: Links oben: Katarakt (Linsentrübung, grauer Star). Rechts oben: Hintere Synechien (Verklebung zwischen Regenbogenhaut und Linse). Links unten: Bandförmige Keratopathie (Hornhauttrübung). Rechts unten: Speckige Endothelbeschläge (Ablagerungen am Hinterrand der Hornhaut).
Komplikationen der Uveitis am hinteren Augenabschnitt: Links oben: Glaskörpertrübung mit schemenhaftem Einblick. Rechts oben: Exsudative Netzhautablösung. Links unten: Infiltrate im Bereich der Aderhaut und/oder Netzhaut. Rechts unten: Snowballs (entzündliche Glaskörperverdichtungen).
Komplikationen der Uveitis am Ziliarkörper: Links: Zyklitische Membranen (Überwachsung des Ziliarkörpers durch entzündliche Wucherungen). Rechts: Ziliarkörperatrophie (Absterben der Ziliarkörperzellen). Beides führt zu verminderter Augenwasserbildung, das Auge kann dadurch schrumpfen und droht verloren zu gehen.
Makulaödem bei Uveitis (Wassereinlagerung in die Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens). Rechts: Verdickte Netzhaut mit Zysten im OCT. Links: Helles rosettenartiges Muster in der Fluoreszein-Angiographie.