Diese bildgewaltige Arte Dokumentation „Das Auge - Forschung Sehen“ widmet sich der bionischen Sehforschung an der Augenklinik Sulzbach und ihrem angeschlossenen KHERI-Forschungsinstitut.

Die meisten Menschen stützen ihr ganzes Leben auf ihren Sehsinn. Aber was tun, wenn die Augen diese Erwartungen nicht mehr erfüllen können? Für die Wissenschaft daher Ansporn, Sehschwäche und Erblindung mit innovativen Therapieansätzen zu begegnen. Künstliche Intelligenz und bionische Chipimplantate versprechen einer immer älter werdenden Bevölkerung gute Sehkraft bis ins hohe Alter.

Die ARTE Dokumentation reist nach London, Paris und ins Saarland, wo zum Teil an ungewöhnlichen Ideen gearbeitet wird, um Erkrankungen des Auges und altersbedingte Sehschwäche zu heilen. Die Reportage fokussiert sich auf die Forschungsschwerpunkte der Augenklinik Sulzbach, insbesondere die Entwicklung aktiver Implantate, die die Zukunft des Sehens gestalten sollen. Hier im Saarland, in einer größten Spezialkliniken für Augenerkrankungen, laufen die Verbindungen mehrerer öffentlich geförderter Forschungskonsortien zusammen:

1. Bionische Mikrochips sind bereits Wirklichkeit und erzeugen ein künstliches Sehen für schwer sehbehinderte Patienten mit Makuladegeneration. Als erste Klinik in Deutschland setzt die Augenklinik Sulzbach seit Herbst 2021 solche bionischen Implantate bereits ein und kann einen Teil der verlorenen Sehkraft wieder zurückgeben. Im Interview stellen Dr. Ralf Hornig, CEO der Firma Pixium Vision, und Prof. Szurman die erste Implantation in Sulzbach vor.

2. Noch in der Entwicklung befindet sich ein Weitwinkel-Retina Implantat, das vor allem Patienten mit angeborener Blindheit ein künstliches Sehen ermöglichen wird. Das FLEXIRET-Konsortium wird vom Bundesforschungsministerium (BMBF) gefördert und besteht aus der Augenklinik Sulzbach und ihrem KHERI-Forschungsinstitut, dem Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) und dem Mainzer Mikrochip-Unternehmen PREMA Semiconductor.

3. Ebenfalls seit letztem Jahr wird die Sulzbacher Entwicklung eines suprachoroidalen Implantats bei Patienten mit Glaukom eingesetzt. Dieser Mikrochip erlaubt erstmals die telemetrische (drahtlose) Selbstmessung des Augeninnendrucks für Glaukompatienten. Die unter der Leitung der Augenklinik Sulzbach durchgeführte Europäische Zulassungsstudie ist abgeschlossen, Glaukompatienten können endlich von dieser ganz neuen Technologie profitieren.

4. Auch ein sehr aktueller Forschungsansatz ist die Verwendung von künstlicher Intelligenz zur Früherkennung von Krankheiten des Auges, aber auch im gesamten Körper, z.B. Alzheimer. Dazu werden in der Augenklinik Sulzbach umfangreiche Bilddaten automatisiert und KI-gestützt verarbeitet, um Muster in Biomarkern zu erkennen, die für den Arzt allein nicht erkennbar sind. Gleich 4 öffentlich geförderte Forschungsprojekte zur Künstlichen Intelligenz in der Augenheilkunde laufen derzeit in Sulzbach.

Prof. Peter Szurman - Augenklinik Sulzbach, Knappschaftsklinikum Saar www.augenklinik-sulzbach.de

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