Warum ist die Rückenlage wichtig?
Eine gute Rückenlage ist für die Adhäsion der Spenderlamelle wichtig. Die Lamelle wird durch die Luftblase solange gegen das Hornhautstroma gedrückt, bis die Pumpfunktion der transplantierten Endothelzellen anspringt und die Lamelle sich festsaugt. Das kann bereits nach wenigen Stunden geschehen, aber auch bis zu 48 Stunden dauern. Deshalb ist es sinnvoll, den Patienten bis zum nächsten Morgen nach der Operation eine Rückenlage einhalten zu lassen.

Wussten Sie schon?
Ein kurzes Aufstehen, z.B. zum Essen, ist selbstverständlich auch in den ersten Stunden nach DMEK möglich.

 
Frühpostoperativer Befund nach DMEK

Frühpostoperativer Befund. Links: 3. postoperativer Tag mit intracameraler Luftblase. Rechts: Spaltlampenbefund nach 5 Tagen mit typischem Aufklaren und Verdünnen der Hornhaut immer von zentral nach peripher: Gut sichtbar innerhalb der ersten Woche nach DMEK.

 

Was ist mit Patienten, die nicht auf dem Rücken liegen können?
In diesen Fällen empfehlen wir eine Tamponade mit SF6 Gas statt mit Luft. Sie verbleibt länger in der Vorderkammer und ist somit nicht an eine strenge Rückenlagerung gebunden. Aufgrund der unklaren Toxizität ist es nicht das Vorgehen der ersten Wahl, jedoch eine gute Alternative bei multimorbiden Patienten. Derzeit führen wir eine prospektive Studie zum Vergleich Luft vs. Gas durch. Endpunkt-Kriterium ist die Re-Bubbling-Rate.

Unmittelbar postoperativer Verlauf
Ca. 4 Stunden nach der Operation erfolgt eine erste Augendruckkontrolle. Bereits am nächsten Morgen zeigt sich (obwohl noch ca. die Hälfte der Vorderkammer mit Luft gefüllt ist) eine immer von zentral beginnende Aufklarung und signifikante Verdünnung der Hornhaut. Spätestens nach 48 Stunden lässt sich feststellen, ob das Transplantat seine Funktion aufgenommen hat. Das ringförmige Epithelödem bildet sich innerhalb von 1-2 Wochen von zentral nach peripher zurück und darf die ersten Tage nach der Entlassung noch vorhanden sein. Häufig sehen die Patienten bereits zur Entlassung besser als vor der Operation. In den meisten Fällen wird Lesefähigkeit innerhalb der ersten Woche erreicht, die Refraktionsstabilität meist nach 6 Wochen.

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