Schonende Teiltransplantation
Bei der DMEK handelt es sich um eine Teilverpflanzung der Hornhaut, bei der nur das Endothel mit der dazugehörigen Deszemetmembran transplantiert wird. Entscheidend war die konsequente Weiterentwicklung der Operationstechnik in den letzten Jahren, die die DMEK zu einer standardisierten Routine-Operation wandelten. Zwar bestand schon seit Jahrzehnten der Konsens, dass der selektive Ersatz der Endothelzell-Lamelle eigentlich ausreichen müsste, um endotheliale Erkrankungen wie eine Fuchs’sche Endotheldystrophie zu behandeln. Aber es war methodisch sehr schwierig, diese nur ca. 10 µm dünne Hornhautlamelle zu präparieren und atraumatisch ohne Endothelzell-Verlust zu transplantieren.

Wussten Sie schon?
Die DMEK hat sich zur täglichen Routine-Operation entwickelt. Heute dauert eine DMEK kaum länger als eine Kataraktoperation, kann in Tropfanästhesie durchgeführt werden und führt zu einer substanziellen Visusverbesserung bereits nach wenigen Tagen.

A RAPID Revolution - Making the gold standard for endothelial corneal disease treatment safer and easier

The KHERI Research Institute of the Sulzbach Eye Hospital have been on the forefront of DMEK innovation, with their contributions being pivotal to its success. One example of this is the world’s first DMEK injection system for touchless lamellar corneal transplantation, which they introduced in 2011 and has already been used to perform 60,000 corneal transplantations worldwide. Continue reading...

 
Patentiertes DMEK Injektionssystem

Patentiertes DMEK Injektionssystem mit Glaskartusche. Die Deszemetrolle rollt sich immer mit dem Endothel nach außen, die Glaskartusche gibt eine gute Übersicht über die korrekte Position während der Implantation.

 

2011 - Entwicklung des ersten DMEK-Mikroinjektorsystems
Einer der wichtigsten Meilensteine war die Entwicklung des weltweit ersten DMEK Mikroinjektorsystems (patent pending). Erst mit diesem berührungsfreien Glaskartuschen-System konnten wir eine DMEK rasch, einfach und endothelschonend durchgeführen. Noch heute ist dieses Sulzbacher DMEK-Mikroinjektorsystem das am häufigsten weltweit eingesetzte DMEK-System (Vertrieb durch Geuder, Heidelberg). Unsere Operationszeit reduzierte sich auf ca. 10 min, und der durchschnittliche Heilverlauf beträgt nur noch 1-2 Wochen. Bereits nach 24h klart die Hornhaut auf, und zwar immer von zentral nach peripher. Häufig findet sich bei der ersten Nachkontrolle in der Praxis noch ein peripherer Ödemring, der sich erst nach 1 Woche auflöst.
Literatur: Szurman P. Internationales Patent zum Deszemetmembran-Mikroinjektorsystem: Vorrichtung zum Bereitstellen und Einbringen eines Deszemetmembran-Transplantats in den lebenden Körper über eine Injektorkartusche. Internationales Patent 2012 (WO 2012/065602 A2; Deutsches Patent 2012 (DE 10 2010 051 458.6)

Weitere Sulzbacher Meilensteine
Unser Transplantationszentrum unterhält eine Forschergruppe mit eigenem Reinraum-Labor und beschäftigt sich intensiv mit der wissenschaftlichen Weiterentwicklung dieses noch jungen Verfahrens. Zunächst gelang 2009 bei einem hornhautblinden Patienten die weltweit erstmalige Teil-Transplantation vom Partnerauge (erste autologe DMEK). Mit der Entwicklung des weltweit ersten patentierten DMEK-Mikroinjektors zusammen mit der Firma Geuder hat unsere Klinik 2011 die Weiterentwicklung der DMEK Teil-Transplantation entscheidend geprägt. Die Sulzbacher Glaskartusche erlaubte erstmals die berührungsfreie Implantation von Teiltransplantaten und ist immer noch das weltweit am häufigsten verwendete DMEK-Mikroinjektorsystem. Weitere Entwicklungen umfassen eine neue, besonders schonende und sichere Präparationstechnik („Liquid Bubble“), die Eröffnung einer spezialisierten Reinraum-Gewebebank für lamellare Teiltransplantate und die erstmalige Bereitstellung einer Preloaded DMEK in einer ready-to-use Transport-Glaskartusche.

Vorteile der DMEK auf einen Blick

  • Aus Patientensicht ist die DMEK Operation ähnlich wie eine Kataraktoperation
  • OP-Dauer 10-15 min
  • Alle Narkosearten möglich, auch in moderner Tropfanästhesie!
  • Rasche Visusrehabilitation nach wenigen Tagen
  • Refraktions- und Visusstabilität nach 6 Wochen
  • Normale mechanische Stabilität (nur Clear Cornea Tunnel ähnlich Kataraktoperation)
  • Kaum Astigmatismus
  • Einfache Nachsorge, wenige Klinik-Kontrollen
  • Geringe Abstoßungsrate (< 1%)
 

13 Jahre Entwicklung der schonenden Teiltransplantation der Hornhaut (DMEK)
Als eines der ersten Zentren in Europa hat sich unser Ärzteteam der Augenklinik Sulzbach auf die neue Technik der schonenden Teiltransplantation der Hornhaut (DMEK) spezialisiert und die Entwicklung dieser noch jungen Technik entscheidend geprägt.
Mit jährlich 400 Behandlungen ist unsere Klinik inzwischen eines der führenden Zentren für Teil-Transplantationen der Hornhaut in Deutschland. Damit hat sich die Zahl der durchgeführten Hornhaut-Transplantationen in Sulzbach innerhalb von 5 Jahren verzwanzigfacht. Für diese innovative und schonende Operationsmethode interessieren sich Patienten aus ganz Deutschland, Luxemburg und Frankreich.

Die wichtigsten Schritte der DMEK auf einen Blick
Die Präparation der Spenderlamelle und die Implantation am Patienten verlaufen getrennt. Zunächst wird in unserer Reinraum-Gewebebank die Deszemetmembran von der Spenderhornhaut gelöst und angefärbt. Die Glaskartusche des Mikroinjektorsystems beladen wir berührungsfrei mit der zusammengerollten Deszemetmembran (ähnlich einem IOL-Shooter). Im OP entfernen wir zunächst am Empfängerauge die alte Deszemetmembran mit dem erkrankten Endothel mittels einer Deszemetorhexis. Anschließend wird die Spenderlamelle mit der Glaskartusche über einen 2.5 mm Clear Cornea Tunnel in die Vorderkammer des Empfängers injiziert und ausgebreitet. Nach erfolgter Positionierung drücken wir das Deszemet-Transplantat mit einer Luftblase an das Hornhautstroma des Empfängers an. Die Hornhaut beginnt bereits wenige Stunden nach der DMEK vom Zentrum her aufzuklaren.

DMEK in 3 Schritten

DMEK in den 3 wichtigsten Schritten:
1. Präparation der Spender-Deszemet mit dem Endothelialen Monolayer (Liquid Bubble Technik)
2. Beladen des Mikroinjektorsystems mit der gefärbten Deszemet-Lamelle
3. Injektion in die Vorderkammer und Anlegen mit einer Luftblase

 

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Wussten Sie schon?

Unser hohes Maß an Qualität wurde uns als erster Klinik im Saarland offiziell zertifiziert. Das KTQ-Siegel steht für Patientenorientierung, geprüfte Qualität und Sicherheit.