Knappschaftslazarett Saar
Schon frühzeitig erkannte die „Knappschaft“, dass eine bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bergleute in eigenen Krankenhäusern zu erreichen ist. So beschloss sie Mitte des 19. Jahrhunderts die Einrichtung des ersten „Knappschaftslazaretts“ an der Saar. Mit der Eröffnung zahlreicher Gruben stieg der Bedarf.
Wussten Sie schon?
Die Wurzeln der Knappschaft an der Saar reichen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Zu diesem Zeitpunkt gründeten „Saarbergleute“ sogenannte Bruderladen zur gegenseitigen Unterstützung kranker Mitglieder.
Knappschafts-Augenklinik Saarbrücken
Die Wurzeln der Knappschafts-Augenklinik reichen bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. 1927 errichtet die Saarknappschaft in einer umgebauten Villa an der St.-Johanner-Straße in Saarbrücken die erste Augenklinik im Saarland. Sie wurde durch einen Bombenangriff 1944 zerstört. Nach provisorischer Unterbringung an anderer Stelle wird im Frühjahr 1946 die Klinik in das Knappschafts-Krankenhaus Sulzbach verlagert.
Umzug nach Sulzbach – die Zeit der „rollenden Betten“
Bereits 1859 beschloss der Vorstand des Saarbrücker Knappschaftsvereins die Errichtung eines Lazaretts, das den neuesten Standards entspricht. Nach zweijähriger Bauzeit nahm das Lazarett 1862 den Betrieb mit 80 Betten auf. Es bestand aus dem Hauptgebäude, Wäschehaus und Ökonomie-Stallgebäude.
Mit dem Umzug der Augenklinik 1946 von Saarbrücken nach Sulzbach profitierte sie von der unmittelbaren Nähe zu zahlreichen Gruben. Die Versorgung schwerer Augenverletzungen wurde zur Tagesroutine. Allerdings litt das Gebäude unter den lokalen Grubensenkungen, die nicht nur Risse an der Fassade, sondern eine Abschrägung des ganzen Gebäudes bewirkte. „Böse Zungen“ von Zeitzeugen berichten von selbst fahrenden Patientenbetten in den Krankenzimmern und rasanten Fahrten entlang der Flure in geneigter Richtung.
Der Neubau
Im Jahre 1979 erteilte die Regierung des Saarlandes die Planungsfreigabe für ein neues Krankenhaus mit 300 Betten, nur wenige Hundert Meter entfernt zur Altanlage. Noch heute gilt das Knappschafts-Krankenhaus Sulzbach als das Krankenhaus mit der modernsten Bausubstanz im Saarland.
Für die Augenklinik wurden ursprünglich 32 Betten vorgesehen, mit dem raschen Ansteigen der Patientenzahlen wurde die Bettenzahl aber bald auf 52 angehoben. Aufgrund der hohen Zahl an ambulanten Patienten wurde die Augen-Ambulanz von Beginn an im Erdgeschoss platziert. Dennoch waren die Kapazitäten bald ausgeschöpft. Die ursprüngliche Raumplanung Mitte der 80er Jahre ging noch von 6.000 ambulanten Patienten jährlich aus. Inzwischen werden 45.000 ambulante Patienten im Jahr betreut. Die Augen-Ambulanz ist saarlandweit dafür bekannt, dass sie sich großer Beliebtheit erfreut. Umso mehr freuen wir uns über den aktuellen Umbau der Augenambulanz mit 2.500 m² modernster Räumlichkeiten und einer Kapazität von 50.000 ambulanten Patienten im Jahr. Der Umzug in die neue Augenambulanz ist für Anfang 2017 geplant.