Traditioneller Schwerpunkt der Augenklinik ist die Netzhautchirurgie
Unser traditioneller Schwerpunkt ist die Behandlung von Netzhauterkrankungen. Dafür ist unsere Augenklinik Sulzbach international anerkannt. Seit 2015 gelten wir mit fast 2.200 großen Netzhaut-/Glaskörper-Operationen (Vitrektomien) als das größte netzhautchirurgische Zentrum in Deutschland. Prof. Szurman wird durchgehend seit 2010 in der FOKUS Ärzteliste als führender Experte für Netzhautchirurgie in Deutschland empfohlen. Mit 7 voll ausgebildeten Netzhautoperateuren gewährleisten wir als einzige Klinik im Südwesten eine 24h/365-Tage-Bereitschaft für notfallmäßige Netzhautoperationen, von Luxemburg bis zum Schwarzwald.
Wussten Sie schon?
„Der Vorteil für den Patienten besteht darin, dass das Auge nicht mehr genäht werden muss. Es verheilt sehr viel schneller, die Patienten haben weniger Schmerzen und können die Klinik früher verlassen.“
- Dr. med. Karl Boden, Leitender Oberarzt
Führend in der Netzhautchirurgie
Bereits seit vielen Jahrzehnten genießt die Sulzbacher Augenklinik einen exzellenten Ruf in der Netzhaut-Glaskörperchirurgie. Das führende Verfahren zur operativen Behandlung von Netzhauterkrankungen ist die sog. Vitrektomie. Dabei wird der Glaskörper abgesaugt und die Netzhaut z.B. mit einem Laser oder einer Membranentfernung behandelt. Unser Ärzteteam hat sich dabei seit vielen Jahren auf eine minimal-invasive und besonders schonende Variante spezialisiert, die moderne Trokar-geführte-Vitrektomie. Die Operation an der Netzhaut erfolgt nicht mehr über große Schnitte, sondern über sehr kleine, selbstverschließende Zugänge (Trokare), wie bei einer Endoskopie. Als eines der ersten Zentren ist unsere Augenklinik auf die besonders kleinen Schnitte mit der 27gauge Vitrektomie spezialisiert.
Dieses Verfahren wird auch erfolgreich bei der Behandlung der Netzhautablösung, bei Netzhauterkrankungen durch Diabetes oder Thrombosen und beim Entfernen von Netzhaut-Membranen angewendet. Jährlich werden auf diese Weise fast 2.200 Patienten besonders schonend und erfolgreich operiert.
Auch wissenschaftlich ist unser Ärzteteam engagiert und hat mehrere neue Operationsverfahren an der Netzhaut entwickelt oder bestehende verfeinert. So bieten wir neue Techniken zur operativen Behandlung der Makuladegeneration oder der Netzhautablösung an.
Die wissenschaftlichen Innovationen der Sulzbacher Augenklinik im Überblick
- Referenzzentrum für die 27gauge Vitrektomie (DORC) der kleinen Schnitte
- Entwicklung von One-Step Trokaren im Styletto Desing (DORC)
- Modifizierte Aderhaut-Transplantation zur Behandlung der Makuladegeneration
- Pigmentepithelzell-Transplantation zur Behandlung der Makuladegeneration (Kooperation mit Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT)
- Entwicklung einer Stammzell-Transplantation zur Behandlung der Makuladegeneration (Kooperation mit Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT und der Reinraum-Gewebebank Sulzbach)
- Subretinale Drainage bei Massenblutungen
- Chirurgie der Netzhautablösung ohne Tamponade
- Suprachoroidale Hydrogel-Plombe, ein neues Verfahren zur Behandlung der Netzhautablösung (Entwicklungspartnerschaft mit OphthaVinci, Niederlande)
- 3D-Heads-up Netzhautchirurgie
- „Non-vitrectomizing“ Vitrektomie: beugt einer Grauen-Star-Entwicklung nach Netzhautoperation vor
- Weiterentwicklung von nicht-toxischen Farbstoffen für die Netzhautchirurgie (Referenzzentrum für DORC)
- 20 Jahre Mitentwicklung von Netzhaut-Implantaten für künstliches Sehen (Retina-Chip) im Kölner Epi-Ret Konsortium (1996-2000), im Tübinger Retina Implant Projekt (2001-2010) und mit dem Argus II Retinaprothesen-System in Sulzbach (seit 2014).
Künstliches Sehen mit einem Netzhautchip
Einen Lichtblick verspricht das künstliche Sehen für Blinde. Seit 1996 forscht Prof. Szurman in einem großen Forschungsverbund bereits an einer elektronischen Sehprothese, bei der ein Netzhautchip in das Auge implantiert wird und über elektrische Impulse ein künstliches Sehen erzeugt. Zur Operationsmethode des Netzhautchips hält er zwei Patente. Er gehörte zum Operationsteam, das 2006 die weltweit erstmalige Langzeit-Implantation einer funktionellen neuronalen Sehprothese (Retina Implant) am Menschen durchführte.
Im März 2014 setzte Prof. Szurman erstmals im Südwesten ein Netzhautchip (Argus II) bei einer blinden Patientin ein. Der Netzhautchip wurde bisher weltweit bei ca. 100 Patienten eingesetzt, darunter 4 mal in der Augenklinik Sulzbach.
Wussten Sie schon?
„Erstmals konnten vollständig erblindete Patienten wieder Gegenstände erkennen und einzelne Worte lesen.“
- Prof. Dr. Peter Szurman zum 2006 erstmals eingesetzten Langzeit-Implantat.
Makulazentrum Saar – Das Zentrum zur Behandlung der Makuladegeneration
Als Meilensteine in der Behandlung von Netzhauterkrankungen gelten vor allem die Fortschritte in der medikamentösen Therapie der Makuladegeneration. Diese Erkrankung betrifft über 1 Million, vorwiegend ältere Menschen in Deutschland, die eine schleichende Sehverschlechterung bemerken. Prof. Szurman hat sich seit Jahren auf diesem Gebiet wissenschaftlich engagiert und habilitierte 2007 über neue Behandlungsverfahren bei Makuladegeneration. Diese stellen heute einen Schwerpunkt in unserer Augenklinik dar. Seit 2011 betreiben wir mit dem Makulazentrum Saar eines der größten Behandlungszentren für Makuladegeneration in Deutschland. Über 10.000 Patienten werden jährlich in unserer Augenklinik behandelt - mit deutlich steigender Tendenz.
Dabei setzen wir die neuesten und nach wissenschaftlichen Erkenntnissen empfohlenen Behandlungsprotokolle und Medikamente ein. Zudem haben wir im Rahmen des VISYOnet-Verbunds ein Qualitätsnetzwerk gegründet, um eine heimatnahe Betreuung für Patienten mit Makuladegeneration auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Bereits über 160 Augenärzten im Saarland und Rheinland-Pfalz sind diesem Qualitätsnetzwerk beigetreten. Viele große Krankenkassen unterstützen diese Qualitäts-Initiative. Darüber hinaus bieten wir spezialisierte Operationen für die Makuladegeneration an, die nur in wenigen Zentren bereitstehen (Aderhaut-Transplantation, Pigmentepithelzell-Transplantation).