Bahnbrechender Fortschritt für Hornhautpatienten
Bis vor wenigen Jahren war die klassische Volltransplantation das Mittel der Wahl bei einer Hornhauttrübung. Den meisten Patienten können wir jedoch mit einer neuen, besonders schonenden Teiltransplantation einer hauchdünnen Lamelle (DMEK) helfen. Dabei transplantieren wir nur die innere Zellschicht der Hornhaut mit den wertvollen Pumpzellen. Als eines der ersten Zentren in Europa hat sich unser Ärzteteam der Augenklinik Sulzbach seit 9 Jahren auf diese schonende DMEK-Technik spezialisiert und 2011 das weltweit erste berührungsfreie Mikroinjektorsystem entwickelt (Sulzbacher DMEK Kartusche).

Prof. Dr. med. Peter Szurman, Chefarzt

Wussten Sie schon?
„Das Sulzbacher Forscherteam hat die Technik der DMEK durch die Entwicklung des ersten Mikroinjektorsystems entscheidend mitgeprägt. Erstmals ist eine DMEK-Transplantation völlig berührungsfrei und schonend für die wertvollen Pumpzellen möglich. Noch heute ist die „Sulzbacher DMEK-Kartusche“ das am häufigsten eingesetzte DMEK-Transplantationssystem weltweit. Über 10.000 Patienten in 50 Ländern wurden damit bereits erfolgreich behandelt.“

- Prof. Dr. med. Peter Szurman, Chefarzt
 

No-Touch-DMEKKurz und schmerzlos: So funktioniert die berührungsfreie „No Touch“ DMEK
Das Transplantat wird bereits vor der Operation in unserer Reinraum-Gewebebank vorbereitet. Die Operation selbst wird dadurch deutlich verkürzt. Sie dauert nur 15 min und läuft für den Patienten sehr schonend und schmerzlos ab: Ohne Spritze, ohne große Schnitte, ohne Naht. Nach der Betäubung mit Augentropfen erfolgt der Austausch der inneren Hornhautschicht durch einen nur zweieinhalb Millimeter kleinen Schnitt am Rande der Hornhaut. Die neue Lamelle injizieren wir berührungsfrei mit der Mikrokartusche. Sie wird entrollt und mit einer Luftblase besonders gewebeschonend gegen die Hornhaut gedrückt. Die Lamelle haftet innerhalb einiger Stunden von alleine. Die Hornhaut beginnt bereits wenige Stunden nach der Operation aufzuklaren, und das Sehen steigt innerhalb von wenigen Tagen rasch an.
Lesen Sie mehr in der DMEK-Information für Ärzte

Wussten Sie schon?
Die DMEK-Transplantation mit der Sulzbacher Mikroinjektor-Methode ist so schonend, dass sie in angenehmer Tropfenbetäubung durchgeführt werden kann. Ohne Spritze, ohne Narkose!

 

Vorteile der DMEK auf einen Blick
Innerhalb von wenigen Jahren hat die DMEK die klassische Volltransplantation weitgehend abgelöst. Der kurze Eingriff ist schmerzfrei und führt bereits nach wenigen Tagen zu einer merkbaren Sehverbesserung. Mit jährlich 200 Behandlungen ist unsere Augenklinik inzwischen eines der führenden Zentren für Teil-Transplantationen der Hornhaut in Deutschland. Damit hat sich die Zahl der durchgeführten Hornhaut-Transplantationen in Sulzbach innerhalb von 5 Jahren verzwanzigfacht. Für diese innovative und schonende Operationsmethode interessieren sich Patienten aus ganz Deutschland, Luxemburg und Frankreich.
Die Vorteile für Patienten:

  • Die Transplantation dieser nur 0,02 Millimeter dicken Zellschicht erlaubt eine Operation über einen winzigen Schnitt und ist deutlich schonender als die bisherige Hornhauttransplantation
  • Angenehme Tropfenbetäubung statt Vollnarkose
  • Deutlich verkürzte OP-Zeit und Heilphase nach der Transplantation
  • Rasche Sehverbesserung nach wenigen Tagen
  • Keine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
  • Bessere Seh-Ergebnisse
  • Deutlich reduziertes Abstoßungsrisiko (10x geringer als bei herkömmlicher Transplantation)
 

EpithelödemWer kommt dafür in Frage?
Bereits 80% aller Hornhauttransplantationen lassen sich mit dieser schonenden Technik durchführen. Grundsätzlich kommen alle „endothelialien“ Erkrankungen in Frage, das bedeutet: Die wertvollen Pumpzellen auf der Innenseite der Hornhaut sind geschädigt, und nur die müssen ausgetauscht werden. Die Abbildung zeigt ein Hornhautödem aufgrund von unkontrolliertem Wassereinstrom in die Hornhaut. Ursache hierfür ist eine schlechte Funktion der Pumpzellen der Hornhaut (Endothel). Das Sehen wird trüb.
Die häufigsten Gründe sind:

  • Fuchs’sche Endotheldystrophie
  • Endothel-Schädigung nach Augenoperationen
  • Druckinduzierter Endothelschaden
 
Sehverbesserung nach DMEK

Sehr schnelle Sehverbesserung nach DMEK. Die Luftblase löst sich innerhalb von 1 Woche auf, in dieser Zeit verbessert sich die Sehkraft von nur 5% auf 80%.

 

Vergleich Transplantation und DMEKWas bedeutet DMEK?
DMEK ist die Abkürzung für Descemetmembran-Endotheliale-Keratoplastik. Dabei handelt es sich um eine Teilverpflanzung der Hornhaut, bei der nur die wertvollen Pumpzellen, das Endothel, auf einer dünnen Trägermembran (Deszemetmembran) transplantiert werden. Sie ist extrem dünn (10µm), aber ziemlich stabil. Wir lösen sie in unserer Reinraum-Gewebebank vorsichtig vom Stroma, der mittleren Hornhautschicht, ab. Dabei verwenden wir die neue und besonders schonende Sulzbacher „Liquid Bubble“ Methode. So gewinnen wir eine hauchdünne Lamelle mit den wertvollen Pumpzellen. Man spricht hier von einer Teil-Transplantation, weil keine komplette Hornhaut verpflanzt werden muss.
Abbildung: Vergleich Volltransplantation (links) und DMEK (rechts). Bereits 5 Tage nach DMEK ist die Sehkraft besser als 6 Monate nach Volltransplantation

9 Jahre Erfahrung mit der revolutionären DMEK
Als eines der ersten Zentren in Europa hat sich unser Ärzteteam der Augenklinik Sulzbach auf die neue Technik der schonenden Teiltransplantation der Hornhaut (DMEK) spezialisiert und die Entwicklung dieser noch jungen Technik entscheidend geprägt. Wir haben 2011 das weltweit erste Mikroinjektor-Transplantationssystem entwickelt, das eine besonders schonende Transplantation ermöglichte: Die „No Touch“ DMEK. „No Touch“ bedeutet: keine Berührung. Beginnend mit der Präparation der Spenderhornhaut bis zum Einsetzen ins Auge berühren wir das extrem empfindliche Endothel zu keinem Zeitpunkt mit irgendeinem Instrument. Das wird ermöglicht durch die Präparation des Gewebes mit unserer einzigartigen „Liquid Bubble“-Technik in unserer hauseigenen Reinraum-Gewebebank sowie der Einsatz unseres patentierten Preloaded-Mikroinjektorsystems.

Dr. med. Arno Haus, Oberärztlicher Leiter der Reinraum-Gewebebank

Wussten Sie schon?
„Mit der Eröffnung der spezialisierten Knappschafts-Gewebebank Sulzbach nehmen wir als offizieller Partner der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) eine Schlüsselstellung bei der Gestaltung der Zukunft in der Hornhauttransplantation ein.“

- Dr. med. Arno Haus, Oberärztlicher Leiter der Reinraum-Gewebebank
 

Live-Chirurgie: DMEK in Sulzbach mit Live-Übertragung zum Ärztekongress DOC in Nürnberg: LINK

Reinraum-HornhautbankHöchste Gewebequalität durch die neue Reinraum-Hornhautbank
Mit Eröffnung der Knappschafts-Gewebebank Sulzbach durch die Landesgesundheitsministerin Monika Bachmann steht seit 2016 eine der modernsten Reinraum-Anlagen für Augenhornhautgewebe bereit. Unsere hochmoderne Hornhautbank ist darauf spezialisiert, moderne lamelläre Transplantate der Hornhaut bereitzustellen (Teiltransplantate mit dünner Pumpzellschicht). Diese werden mit einer bei uns entwickelten besonders schonenden Zellpräparationstechnik gewonnen. Als Partner der Deutschen Gesellschaft für Gewebetransplantation (DGFG) bereiten wir die Hornhaut-Lamellen in einem zertifizierten Prozess unter höchsten Qualitätsstandards vor und stellen diese externen Augenkliniken und Operateuren bereit. Dieses Verfahren ermöglicht es mehr Augenärzten als bisher in ganz Deutschland, Transplantationen schonend und sicher durchzuführen.

Wussten Sie schon?
Für die Aufbereitung der lamellären Transplantate ist die Qualität besonders wichtig. Daher genügt die hochmoderne Hornhautbank unserer Augenklinik höchsten Qualitätsstandards unter Reinraum-Bedingungen: Unsere Transplantate werden an einem Ort aufbereitet, an dem es keine Bakterien gibt und der 1.000 Mal steriler ist als ein OP-Saal. Der Qualitätsstandard ist damit deutlich höher als vom nationalen Gesetzgeber aktuell gefordert.
Lesen Sie mehr zur Gewebebank

 

Kontakt

Callcenter:
06897 / 574-1121

E-Mail-Formular

Notfallambulanz (Pforte, außerhalb der Callcenter-Sprechzeiten):
06897 / 574-0

Privatambulanz (Chefarzt-Sekretariat):
06897 / 574-1119

Adresse:
Augenklinik Sulzbach, An der Klinik 10
66280 Sulzbach

Anfahrt

Kontakt

Leiter Transplantationszentrum

Chefarzt Prof. Dr. Peter Szurman

 

Prof. Dr. med. Peter Szurman
Chefarzt der Augenklinik
E-Mail
Kurzlebenslauf
Kontakt

 

Logo Netzhautzentrum

neu-Sulzbacher Hornhaut-Forschung

Unser Transplantationszentrum unterhält eine Forschergruppe mit eigenem Reinraum-Labor und entwickelt neue, schonende Transplantationsverfahren. Die 5 wichtigsten Meilensteine der Sulzbacher Forschung im Überblick.

 

Erfahren Sie mehr

Sulzbacher Hornhaut-Forschung

neu-Stammzelltherapie der Hornhaut

Schwerste Hornhauterkrankungen behandeln wir in vielen Fällen schonend mit einer neuen Stammzell-Transplantation. Dieses Verfahren setzen wir bei Verätzungen, Verbrennungen und Entzündungen ein.

 

Erfahren Sie mehr

Stammzelltherapie der Hornhaut

neu-Neue Oberflächenbehandlung der Hornhaut

Häufig sind Hornhauterkrankungen nur oberflächlich. Mit einer Excimerlaser-Behandlung können wir viele oberflächliche Hornhauterkrankungen innerhalb von wenigen Minuten behandeln. Die Laser-„Politur“ glättet die Hornhaut.

 

Erfahren Sie mehr

Neue Oberflächenbehandlung der Hornhaut

neu-NEU: Femto-Bowman Transplantation

Bei Keratokonus können wir mit der neuen Bowman-Transplantation häufig eine Volltransplantation vermeiden. Wir führen die revolutionäre Behandlung erstmals mit dem Laser durch.

 

Erfahren Sie mehr

Femto-Bowman Transplantation

neu-Komfortstation mit Hotelfeeling

Für einen besonders angenehmen Aufenthalt während des stationären Aufenthalts empfehlen wir Ihnen unsere Komfortstation: Patientenzimmer und Service mit Hotelcharakter.

 

Erfahren Sie mehr

Komfortstation 1

KTQ Zertifikat

Wussten Sie schon?

Unser hohes Maß an Qualität wurde uns als erster Klinik im Saarland offiziell zertifiziert. Das KTQ-Siegel steht für Patientenorientierung, geprüfte Qualität und Sicherheit.