Die Makula – ein Hochleistungsorgan
Unser Auge ist so aufgebaut, dass wir ein Leben lang gut sehen können. Im hinteren Teil des Auges befindet sich die Netzhaut (Retina) mit den lichtempfindlichen Sehzellen (Photorezeptoren). Sie werden bei Lichteinfall angeregt und geben dann Signale über den Sehnerv weiter an das Gehirn. In der Mitte der Netzhaut gibt es einen Bereich, wo die Sehzellen besonders dicht angeordnet sind: die Makula (lateinisch „macula lutea“ oder „gelber Fleck“), der Bereich des schärfsten Sehens. Dieser Bereich ist besonders empfindlich. Wird er geschädigt, droht eine dauerhafte Erblindung.
Wussten Sie schon?
In der Makula herrscht eine besonders hohe Stoffwechselaktivität. Werden die Stoffwechsel-Abbauprodukte nicht mehr ausreichend abtransportiert, führt das zum Zerfall der Sehzellen.
Querschnitt durch das Auge mit Darstellung der Makula (links) und die entsprechende Lage am Augenhintergrund. Die Makula ist als dunkler Fleck in der Mitte gut erkennbar.
Die Stelle des schärfsten Sehens
Die Makula ist nur ein kleiner Teil der lichtempfindlichen Netzhaut, ist aber entscheidend für ein scharfes Sehen. Was immer wir fixieren – das Gesicht des Partners, den Fernseher, die Schlagzeile der Zeitung – wir sehen es mit der Makula an. An der Makula besteht die höchste Dichte an Sehzellen. Hierdurch wird das hohe Auflösungsvermögen dieses hochspezialisierten Teils der Netzhaut möglich. Objekte, die wir fokussieren, werden dort abgebildet, die Bildsignale in elektrische Impulse umgewandelt und so über den Sehnerven zum Gehirn weitergeleitet. Eine gesunde Netzhaut ist für unser Sehen entscheidend – ein Leben lang.
Wie wirkt das Altern auf die Makula?
Während des gesamten Lebens wirkt Licht mit seiner hohen Energie auf diese winzige, aber sehr stoffwechselaktive Netzhautstelle ein. Das Licht wird durch die Sehzellen verarbeitet und weitergeleitet. Die dabei entstehenden Abfallprodukte müssen umgehend beseitigt werden, damit der Sehvorgang nicht gestört wird. Diese enorme Arbeitsbelastung geht nicht spurlos am Gewebe vorüber. So sammeln sich im Lauf der Jahre fettartige Stoffe an, sogenannte Drusen. Diese entstehen, weil Abbauprodukte von den Pigmentepithelzellen nicht mehr schnell genug beseitigt werden. Drusen werden unter den Sehzellen abgelagert und zerstören diese auf Dauer.
Frühe AMD mit Drusen-Ablagerungen unter der Makula. Links im Foto zeigen sich gelbliche Sprenkel. Rechts in der OCT-Schichtaufnahme finden sich Höcker-förmige, wellige Erhebungen unter der Netzhaut.