Es gibt verschiedene Arten von Sehschwäche (Amblyopie), die entsprechend ihrer Ursache auch unterschiedlich zu behandeln sind. Zu Beginn der Therapie ist es wichtig zu wissen, um welche Form es sich handelt, damit die richtige Behandlung geplant werden kann.
Wussten Sie schon?
Schielen ist nicht immer angeboren. Auch organisch bedingte Veränderungen an den Augen, wie Linsentrübungen, oder die Verlegung der Sehachse durch ein herabhängendes Oberlid, können zum Schielen und zur Sehschwäche führen.
Deprivationsamblyopie
Diese Form der Amblyopie wird verursacht durch eine schlechte Qualität der Abbildung auf der Netzhaut. Das ist der Fall, wenn die Sehachse beispielsweise durch ein herabhängendes Oberlid oder eine angeborene Trübung im Auge verlegt wird.
Abbildung: Sehschwäche an einem Auge ohne Schielen. Hier besteht die Gefahr, dass eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit) zu spät erkannt wird.
Refraktionsamblyopie
Bei starken Fehlsichtigkeiten eines oder beider Augen (Ametropie/Anisometropie) kommt es zu einer schlechten Abbildung auf der Netzhaut. Wenn diese Fehlsichtigkeit nicht korrigiert wird, kann sich daraus eine sogenannte Refraktionsamblyopie entwickeln.
Suppressionsamblyopie
Hierbei handelt es sich um eine Amblyopieform, die durch ein gestörtes beidäugiges Sehen entsteht, wenn z.B. eine Schielfehlstellung vorliegt. Das Gehirn unterdrückt in dieser Situation den Seheindruck des schielenden Auges, um störende Doppelbilder zu vermeiden.
Wussten Sie schon?
Ein organisch völlig gesundes Auge kann durch Unterdrückung durch das Gehirn in früher Kindheit eine Sehschwäche (Amblyopie) entwickeln. Wird diese nicht frühzeitig erkannt und behandelt, bleibt sie ein Leben lang bestehen.
Warnzeichen für eine Sehschwäche (Amblyopie)
Es gibt leider keine Hinweise darauf, dass an einem Auge eine Sehschwäche welcher Art auch immer vorliegt. Die Kinder selbst sind meist zu jung, um über eine störende Wahrnehmung von Doppelbildern zu berichten und blenden das schwächere Auge sehr schnell unbewusst aus. Sie nehmen nicht wahr, dass ein Auge schlechter sieht, da es vom besseren Auge ausgeglichen wird. Wir empfehlen daher dringend, die Kinder im Alter zwischen 30-42 Monaten augenärztlich untersuchen zu lassen. In unserer Sehschule werden diese speziellen Untersuchungen von den Orthoptistinnen durchgeführt, die zusammen mit einem unserer Augenärzte die weitere Behandlung planen.