Wie lernt man das Sehen wieder?
Je früher eine (drohende) Amblyopie entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zur Behandlung der Amblyopie decken wir das „bessere“ Auge für einige Stunden täglich mit einem Pflaster ab (Okklusion), so dass das Gehirn lernt, den Seheindruck des schwächeren Auges zu nutzen. Der Erfolg dieser Therapie hängt entscheidend von der Mitarbeit der Eltern und Kinder ab. Prinzipiell ist unser Ziel, die Ursache der Amblyopie zu finden und zu behandeln.
Wussten Sie schon?
Wenn eine organische Ursache für die Sehschwäche vorliegt, sollte diese auf jeden Fall behandelt werden, damit die Okklusionstherapie (ein Auge abkleben) auch Wirkung zeigen kann.
Ist eine Brille nötig?
Oft ist eine Brille notwendig, um eine eventuell bestehende Fehlsichtigkeit auszugleichen. Damit wir entscheiden können, ob eine Brille notwendig ist, untersuchen und vermessen wir die Augen ganz genau. Hierfür müssen Kinder vorab „getropft“ werden, um die Anpassung des Auges an verschiedene Sehentfernungen (Akkommodation) zu unterbinden. Wenn eine Brille notwendig ist, sollten die Eltern mit Nachdruck darauf beharren, dass das Kind sie trägt. Gerne beraten wir Sie, ob und welche Brille für Ihr Kind in Frage kommt.
Wann muss man operieren?
Wenn eine Schielfehlstellung als Grund der Sehschwäche vorliegt, sollten wir diese noch vor der Einschulung operativ korrigieren. Unsere spezialisierten Augenchirurgen müssen hierzu vorab einige Untersuchungen machen und die Operation gemeinsam mit den Orthoptisten planen. Eine Operation innerhalb weniger Wochen nach Schielbeginn ist nur sehr seltenen notwendig.
Ein weiterer Grund für eine operative Behandlung ist das Vorliegen von Trübungen im Bereich der Sehachse (z.B. angeborener Grauer Star) oder die Verlegung der Sehachse durch Lidfehlstellungen. Nur wenn diese störenden Faktoren beseitigt sind, kann eine Okklusionsbehandlung (Abkleben eines Auges) auch zu einer Besserung des Sehens führen.