Als spezialisiertes Makulazentrum behandeln wir täglich ca. 100 Patienten mit Makulaerkrankungen. Wir kennen Ihre Sorgen und nehmen deshalb Ihre Fragen ernst. Aus diesem Grund berät Sie unser Ärzte-Team vor jeder Behandlung sehr individuell, um den für Sie bestmöglichen Weg zu finden.
Ursachen
Warum habe ich eine feuchte AMD bekommen?
Zunächst ist die AMD eine Erkrankung des höheren Lebensalters und beginnt üblicherweise ab dem 50. Lebensjahr. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter. So haben nur 8,5% der Menschen zwischen 43 und 54 Jahren eine AMD, während sie in der Gruppe der über 75-Jährigen auf bis zu 30% ansteigt. Ein weiterer Hauptfaktor ist die Vererbung. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die AMD zum Großteil genetisch bestimmt ist. Auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Das Risiko an einer AMD zu erkranken ist bei Frauen deutlich höher als bei Männern. Darüber hinaus gibt es auch andere Faktoren, die dazu beitragen, dass sich eine AMD im Laufe des Lebens entwickelt. Dazu gehören das Alter, Bluthochdruck und die Lebensgewohnheiten, d.h. die Wahl der Ernährung (fett und vitaminarm), etwaiges Rauchen sowie starke Sonneneinstrahlung. Eine eindeutige Antwort auf die individuelle Ursache lässt sich jedoch nicht geben.
Wird die AMD vererbt?
Die AMD ist keine klassische Erbkrankheit, sie tritt familiär gehäuft auf. So konnten wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in fast drei von vier Fällen Gene eine Rolle bei der Entstehung der Erkrankung spielen. Das Risiko in Familien mit AMD ist dreimal höher als bei Familien ohne AMD. Allerdings sind das Auftreten und die Ausprägung der Erkrankung auch sehr von einer ausgewogenen Ernährung und anderen Lebensgewohnheiten (Rauchen) abhängig. Gesunde Ernährung, der Verzicht aufs Rauchen sowie der Schutz vor zu viel Sonne helfen, das Risiko für die Entwicklung einer AMD zu verringern.
Prognose
Kann die feuchte AMD geheilt werden?
Eine vollständige Heilung der AMD ist derzeit nicht möglich, weder bei der trockenen noch der feuchten Form. Allerdings hat der wissenschaftliche Fortschritt viel Hoffnung in die Therapie der AMD gebracht. Insbesondere die feuchte AMD, die ansonsten rasch voranschreitet, ist mittels moderner Medikamente (VEGF-Hemmer) behandelbar. Seit 2006 stehen zahlreiche Medikamente zur Behandlung der feuchten AMD bereit und es kommen neue hinzu. Dabei handelt es sich um spezielle Antikörper, die in den Glaskörperraum eingebracht werden und dort krankhafte Gefäße veröden. Mit modernen Behandlungsprotokollen können wir die feuchte AMD meist aufhalten und in vielen Fällen verbessern. Je früher die Behandlung beginnt, umso besser sind die Erfolgsaussichten. Was viele nicht wissen: In bestimmten Fällen kann eine AMD auch mit einer OP beseitigt werden. Sprechen Sie hierzu unsere Experten an.
Kann die trockene AMD geheilt werden?
Für die trockene AMD gibt es bislang immer noch keine allgemein verfügbare Therapie. Glücklicherweise schreitet die trockene AMD nur sehr langsam fort, die Sehverschlechterung verläuft meist schleichend über viele Jahre. Darüber hinaus können wir in bestimmten Fällen mit einer vorbeugenden Vitaminbehandlung den natürlichen Verlauf verlangsamen.
Es gibt für die nächsten Jahre hoffnungsvolle Ansätze.
Kann man eine AMD auch operieren?
Viele Patienten wissen nicht, dass sich in einigen Fällen eine AMD auch operieren lässt. Unsere Augenklinik ist seit vielen Jahren darauf spezialisiert und an der Weiterentwicklung dieser Verfahren beteiligt. So setzen wir zunehmend Operationsverfahren mit einer Zelltransplantation ein. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Aderhautpatch-Transplantation für fortgeschrittene Stadien. Der wichtigste Forschungsansatz ist die Stammzelltherapie. Hierzu sind wir mit einer Forschergruppe in einem Europäischen Forschungskonsortium eingebunden.
Was habe ich zu befürchten? Werde ich jetzt blind?
Eine unbehandelte feuchte Makuladegeneration führt zwar zu einem schwerwiegenden Abfall mit drohendem Verlust der Lesefähigkeit. Jedoch können wir sagen, dass auch im Endstadium der AMD KEINE vollständige Erblindung droht, da der Gesichtskreis (äußeres, orientierendes Sehen) erhalten bleibt. Damit können Sie sich immer noch frei im Raum bewegen und werden nie orientierungslos sein.
Dennoch möchten wir natürlich Ihre Sehschärfe erhalten. Mit einer rechtzeitigen und konsequent durchgeführten Therapie können wir das zentrale Sehen in einem brauchbaren Rahmen erhalten.
Risiko und Vorbeugung
In einem Auge habe ich bereits eine feuchte AMD. Wie hoch ist das Risiko für das zweite Auge, eine feuchte AMD zu entwickeln?
Obwohl es möglich ist, dass die Makuladegeneration zunächst nur einseitig auftritt, können beide Augen betroffen sein, wenn die Krankheit fortschreitet (das genetische Risiko betrifft beide Augen). Wenn ein Auge betroffen ist, liegt das Risiko bei ca. 40%, innerhalb von 5 Jahren auch am zweiten Auge eine feuchte AMD zu entwickeln. Die Ausprägung kann jedoch deutlich variieren. Damit wir die Erkrankung rechtzeitig erkennen, empfehlen wir die regelmäßige Kontrollen beider Augen beim Augenarzt und den Selbsttest mit dem Amsler-Gitter.
Wie kann ich meine Augen vor einem Verlust der Sehschärfe schützen?
Gehen Sie regelmäßig zum Augenarzt zur Vorsorgeuntersuchung, insbesondere wenn eine AMD in Ihrer Familie bekannt ist. Wenn ein Verdacht auf eine AMD besteht, müssen Sie damit rechnen, dass kostenpflichtige Spezialuntersuchungen bei Ihrem Augenarzt nötig werden. Diese sind aber besonders wichtig, weil diese bereits kleinste Veränderungen und Frühformen der AMD aufdecken können.
Wird bei Ihnen eine feuchte AMD diagnostiziert, sollte eine rasche Vorstellung in unserem Makulazentrum erfolgen. Wir beraten Sie umfassend mit unserem erfahrenen Experten-Team und leiten – wenn nötig - die richtige Therapie ein. Auch nach der Behandlung sind regelmäßige Augenkontrollen wichtig, um eine erneute Aktivität frühzeitig zu erkennen. Raucher haben ein höheres Risiko für ein Wiederauftreten der Erkrankung als Nichtraucher. Wir empfehlen daher das Rauchen aufzugeben.
Wie kann ich den Übergang einer trockenen AMD zu einer feuchten verhindern oder verzögern?
Ist bei Ihnen eine trockene AMD bekannt, so sollten Sie sich zur regelmäßigen Kontrollen bei Ihrem betreuenden Augenarzt vorstellen. Dieser kann den Verlauf der Erkrankung genau verfolgen und dokumentieren. Hierzu wird in der Regel die Pupille medikamentös erweitert und eine Netzhautuntersuchung durchgeführt. Gegebenenfalls erfolgt die Untersuchung der Makula mittels OCT oder Fluoreszenzangiographie. Zu Hause sind regelmäßige Selbsttests (Amsler-Gitter) ratsam, um frühe Veränderungen selbst festzustellen.
Sollten bereits erste Veränderungen auffällig sein, empfehlen wir das Rauchen einzustellen, da es einen Risikofaktor sowohl beim Fortschreiten der trockenen AMD, als auch der Umwandlung in eine feuchte AMD darstellt. Die richtige Ernährung sorgt für eine ausreichende Nährstoffzufuhr im Bereich der Sinnesrezeptoren und des für das Sehen und die Integrität der Netzhaut wichtigen Pigmentepithels.
Kann mir eine neue Brille helfen?
Leider lässt sich die Erkrankung nicht durch eine neue Brille behandeln. Da bei der AMD die Netzhaut geschädigt wird, findet im Auge keine richtige Bildwahrnehmung statt. Somit ändert das Tauschen von Brillengläsern nichts an der Bildverarbeitung. Allein vergrößernde Sehhilfen können in einigen Fällen das Erkennen von kleinen Ausschnitten vereinfachen.
Kann ich frühe Anzeichen für eine AMD selber erkennen?
Nutzen Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen bei Ihrem Augenarzt und testen Sie eigenständig Ihr Sehvermögen. Gerade für Risikopatienten empfehlen sich regelmäßige Amsler-Selbsttests. Plötzliche Veränderungen Ihres Sehvermögens sollen sie umgehend überprüfen lassen. Hierzu gehören beispielsweise plötzliche Schwierigkeiten beim Lesen, Verzerrungen von Schriften, Linien oder Laternen sowie dunkle Flecken im zentralen Gesichtsfeld.
Wie kann ich mich schützen, wenn das AMD-Risiko in der Familie liegt?
Da die AMD eine multifaktorielle Erkrankung ist, die recht unterschiedlich ausgeprägt ist, gibt es mehrere Dinge, die Sie aktiv beeinflussen können:
- Stellen Sie das Rauchen ein! Rauchen ist einer der Hauptrisikofaktoren für die Entstehung einer AMD. Das Risiko wird durch das Rauchen verdreifacht und die Erkrankung setzt früher ein.
- Ernähren Sie sich bewusst und gesund! Wichtig ist die ausreichende Zufuhr von Antioxidantien, Vitaminen und anderen Mikronährstoffen. So ist die Aufnahme von Rohkost, Gemüse, wie rohe Karotten, Rosenkohl, rohe Kohlsorten, roher Spinat, Mais, Brokkoli, grüne Erbsen, grüne Bohnen, Tomaten, Salat empfehlenswert, da sie reich an Antioxidantien sind.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung! Zu starke und direkte Sonneneinstrahlung kann Schäden im retinalen Pigmentepithel hinterlassen und so die Ausbildung einer AMD begünstigen.
- Achten Sie auf Ihr Gewicht! Übergewichtige jenseits des 60. Lebensjahres haben ein erhöhtes Risiko für eine AMD.
- Wichtig: Die überall angebotenen „Augen-Vitamine“ helfen nur bei bestimmten Risikogruppen. Zur allgemeinen Vorbeugung sind sie wertlos, was die AREDS-Studie gezeigt hat. Ihr Augenarzt gibt Ihnen Klarheit, ob für Sie eine Vitamin-Vorbeugung sinnvoll ist.
Untersuchungen
Welche Untersuchungen beim Augenarzt sind sinnvoll?
Neben der genauen Beurteilung des Augenhintergrundes an der Spaltlampe durch den betreuenden Augenarzt hat sich das sogenannte OCT (optische Kohärenztomographie) zur wichtigsten Untersuchung bei der AMD entwickelt. Durch diese Untersuchung, bei der die Netzhaut mittels eines speziellen Laserlichts gescannt wird, vermessen wir exakt die Netzhaut und ihre einzelnen Schichten. Die OCT eignet sich hervorragend sowohl zum Screening als auch zur Verlaufskontrolle bei der AMD. Allerdings wird sie momentan noch nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Nur Patienten im VISYOnet-Programm erhalten notwendige Spezialuntersuchungen ohne Zuzahlung.
Bei Vorliegen einer AMD machen wir zusätzlich eine Fluoreszenz-Angiographie, bei der wir die Netzhautgefäße mittels eines Farbstoffes darstellen. Diese Untersuchung ist nötig, um mehr über das Ausmaß der Gefäßneubildungen bei der feuchten AMD zu erfahren. Außerdem wird sie von den Krankenkassen im Vorfeld der Behandlung als Beleg über das Vorliegen der Erkrankung gefordert.
Zahlt das alles meine gesetzliche Krankenkasse?
Die übliche augenärztliche Untersuchung mit der Spaltlampe wird von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt, ebenso die Fluoreszenz-Angiographie. Die weiterführende Spezial-Diagnostik mittels OCT bieten wir als so genannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) an.
Nur Patienten im VISYOnet-Programm erhalten notwendige Spezialuntersuchungen ohne Zuzahlung. VISYOnet ist ein flächendeckendes Qualitätsnetzwerk im Saarland und Rheinland-Pfalz, das sich die optimale Versorgung von AMD und anderen Makulaerkrankungen zur Aufgabe gemacht hat. Inzwischen nehmen die meisten gesetzlichen Krankenkassen am VISYOnet Qualitätsnetzwerk teil und übernehmen alle Zusatzkosten für die höherwertige Behandlung einschließlich der erforderlichen OCT-Untersuchung.
Was ist der Vorteil vom Makulazentrum Saar?
In unserem Makulazentrum Saar werden Sie von ausgewiesenen Experten auf dem Gebiet der Makuladiagnostik und -therapie untersucht, beraten und behandelt. Mit ca. 10.000 Behandlungen im Jahr sind wir eines der größten Zentren in Deutschland.
Unser spezialisiertes Ärzte-Team berät Sie individuell, denn jeder Verlauf ist anders. Aufgrund steter Schulungsmaßnahmen führen wir unsere Therapie nur nach den neuesten Behandlungsprotokollen und im VISYOnet Netzwerk einheitlich durch. Diese wurden zuvor in wissenschaftlichen Studien erprobt und beurteilt. Zur Behandlung haben wir die neuesten Medikamente und unsere erfahrenen Operateure beraten Sie gerne zu operativen Alternativen. Unser neues modernes ambulantes OP-Zentrum bietet Ihnen einen komfortablen Service mit kurzen Wartezeiten und Wegen. Dabei genießen Sie die Sicherheit einer renommierten Klinik im Hintergrund.
Behandlung
Wie kann eine trockene AMD behandelt werden?
Aktuell gibt es für die trockene AMD keine zugelassene Therapie. Es gelten hier die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die vitamin- und luteinreiche Ernährung empfehlen, um das Sehpigment der Netzhaut zu schützen. Es empfiehlt sich weiter der Verzicht auf das Rauchen, ein aktiver Sonnenschutz sowie eine möglichst normwertigere Blutdruck- und Blutzuckereinstellung.
Welche Verbesserungen sind für die feuchte AMD in Aussicht?
Die aktuelle Therapie der feuchten AMD ist die Einbringung von VEGF-hemmenden Medikamenten in den Glaskörperraum. Für 2017 ist die Einführung eines neuen Kombinations-Präparats hoffnungsvoll, das neben VEGF noch einen weiteren Wachstumsfaktor (PDGF) hemmt und damit eventuell stärker wirken könnte. Auch hierbei handelt es sich um einen Antikörper (Lampalizumab, Fovista). Dieser hemmt die Ausbildung von Gefäßwänden und somit die Gefäßneubildungen, wie sie bei der feuchten AMD vorkommen. Fovista wird in Kombination mit den bereits im Einsatz befindlichen Anti-VEGF Hemmern verwendet. Die Zulassung erwarten wir für 2017.
Des Weiteren wird weltweit an der Entwicklung von Stammzelltherapien geforscht. Auch in unserer Klinik gibt es ein Forscherteam, das an der Entwicklung sogenannter pluripotenter Stammzellen forscht, die sich auf einem Zellträger unter der Makula implantieren lassen. Die nächsten Jahre werden uns hoffentlich der Heilung der AMD näher bringen.
Wie ist der Ablauf der IVOM-Behandlung?
Den detaillierten Ablauf finden sie hier.
Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten der IVOM Behandlung?
Seit dem 01.10.2014 ist die IVOM-Behandlung mit VEGF-Hemmern eine Kassenleistung. Das heißt, bei Nachweis der Erkrankung wird eine notwendige IVOM-Therapie von den Krankenkassen bezahlt. Allerdings werden nur die Kosten für eine Standardbehandlung übernommen. Es ist aber wissenschaftlich erwiesen, dass moderne Behandlungsprotokolle (individualisierte, OCT-gesteuerte Behandlung) besser wirksam sind als die bisherige Standard-Therapie, deshalb wird die modernere Behandlung von den Fachverbänden empfohlen.
Wir haben deshalb in Partnerschaft mit Augenärzten und vielen Partner-Krankenkassen das VISYOnet Qualitätsnetzwerk eingeführt. Ziel ist eine optimale Versorgung von AMD-Patienten im Saarland und Rheinland-Pfalz ohne Zuzahlung. Inzwischen nehmen die meisten gesetzlichen Krankenkassen am VISYOnet Qualitätsnetzwerk teil und übernehmen alle Zusatzkosten für die höherwertige Behandlung einschließlich der erforderlichen OCT-Untersuchung. Auch die IVOM-Behandlung mit den modernsten Behandlungsprotokollen sowie notwendige Operationen werden vollständig bezahlt.
Was ist, wenn ich keine weiteren Injektionen wünsche?
Jede Erkrankung verläuft unterschiedlich. Daher sind auch unterschiedlich lange Behandlungszeiträume nötig. Manchmal ist sogar eine lebenslange Therapie notwendig. Wichtig ist dabei die Therapie so lange fortzuführen, wie es Ihnen ihr Arzt empfiehlt. Versäumen Sie daher keine Kontrolltermine. Unbehandelt führt die feuchte AMD in den meisten Fällen zu einer erheblichen Sehverschlechterung. Wenn Sie im Zweifel sind, ob eine Therapie noch Sinn macht, wenden Sie sich an unsere Makula-Experten. Wir beraten Sie gerne, welche Alternativen für Sie infrage kommen.