Femtolaser-DALK bei Keratokonus
Schonende Teiltransplantation mit Laser unter Erhalt des natürlichen Endothels
Falls das Crosslinking oder die schonende Bowman-Transplantation zur Stabilisierung des Keratokonus nicht mehr ausreichen, heißt die ideale Behandlung: Austauschen der äußeren Hornhautschichten. Diese Teiltransplantation hat den Vorteil, dass die eigene, gesunde Endothelzellschicht mit den wertvollen Pumpzellen erhalten bleibt. Wir setzen dabei die fortschrittlichste und schonendste Variante dieser Behandlungsmethode ein: die Femtolaser-DALK mit der allerneuesten Augenlaser-Technologie. Diese Technik (Femto-DALK mit „Liquid Bubble“) haben wir an unserer Augenklinik Sulzbach 2015 entwickelt. Wir setzen sie seither erfolgreich vor allem zur Keratokonus-Behandlung ein.

Wussten Sie schon?
„Durch Einsatz eines hochmodernen Niedrigenergie-Femtosekundenlasers erzielen wir an unserer Augenklinik bessere Ergebnisse gegenüber allen bisherigen Transplantationsverfahren bei Keratokonus. Wir sind Deutsches Referenzzentrum für diese neue Laser-Technologie.“

So funktioniert die Femto-DALK mit Liquid Bubble: Zunächst wird mit der Sulzbacher Liquid-Bubble Technik die Endothelschicht schonend vom Stroma abgelöst (1). Mit einem neuen Niedrigenergie-Femtosekundenlaser wird die Hornhaut präzise geschnitten (2). Das kranke Hornhautscheibchen (3) wird gegen ein gesundes Transplantat (4) ausgetauscht. Das natürliche Endothel wird dabei erhalten.
Niedrigenergie-Femto-DALK – die schonendste Teiltransplantation mit Laser
Bei fortgeschrittenem Keratokonus mit schlechter Sehkraft genügt es nicht mehr, den Keratokonus zu stabilisieren (z.B. durch ein Crosslinking oder Bowman-Transplantation). Um eine bessere Sehkraft zu erzielen, ist eine Transplantation nötig. Dazu musste früher die komplette Hornhaut des Patienten transplantiert werden. Ein Fortschritt ist die DALK (Tiefe Vordere Lamelläre Keratoplastik), das Austauschen der äußeren Hornhautschichten. Damit wird nur das kranke Hornhaut-Stroma ersetzt, die bei Keratokonus völlig gesund Endothelschicht bleibt erhalten. Das senkt das Abstoßungsrisiko nochmals deutlich gegenüber einer klassischen Volltransplantation. Keratokonus-Patienten sind meist jung, und das Transplantat muss ein Leben lang halten. Das gelingt nur, wenn die körpereigenen Endothelzellen erhalten bleiben. Eine DALK geht mechanisch oder (moderner) mit einem Augenlaser. Die fortschrittlichste und schonendste Variante nennt sich Niedrigenergie-Femto-DALK mit „Liquid Bubble“ und wurde 2015 in unserer Augenklinik entwickelt. Dabei lösen wir die kranke Hornhautschicht besonders gewebeschonend mit einem Niedrigenergie-Femtosekundenlaser ab - ohne das empfindliche Epithel zu belasten.
Das Besondere an der Sulzbacher „Liquid Bubble“ Entwicklung
Weltweit gibt es bereits mehrere spezialisierte Zentren, die eine DALK mit dem Laser durchführen. Das Problem dabei ist die Trennung der Endothelzellschicht. Bisher erfolgt sie mit der sogenannten ‚Big Bubble Technik‘. Dabei wird nach mehreren mechanischen Schritten eine Luftblase in die richtige Schicht eingespritzt, um die innere Schicht zu lösen. Das gelingt jedoch nur in 80% aller Fälle. Jeder fünfte Patient landet also doch in der klassischen Voll-Transplantation mit allen Nachteilen. Unsere Sulzbacher Liquid Bubble Technik ist deutlich zuverlässiger und löst die Endothelzellschicht präzise vom Stroma. Zusätzlich ist die Lasertechnik schonender: Der eingesetzte Niedrigenergielaser verwendet dabei nur ein Zehntel der üblicherweise eingesetzten Laser-Energie.
Wussten Sie schon?
Unsere Augenklinik Sulzbach ist Deutsches Referenzzentrum für den revolutionären, besonders schonenden Niedrigenergie-Femtosekundenlaser.
Deutsches Referenzzentrum für die besonders sanfte Niedrigenergie-Lasertechnik
Ein Femtosekundenlaser kann Schnitte unterhalb der Oberfläche ausführen, ohne die Oberfläche selbst zu verletzen. Dazu fokussiert er auf einzelne Punkte in der Tiefe des Gewebes. Extrem kurze Laserpulse im Femtosekundenbereich (0.000000000000001 Sekunden) lassen sogenannte Kavitationsbläschen in Mikrometergröße entstehen, die das Gewebe mikroskopisch präzise schneiden. Mit dem neuen Niedrigenergie-Femtolaser wird nur ein Zehntel der üblicherweise eingesetzten Laser-Energie verwendet. Das ist besonders günstig für die empfindlichen Pumpzellen, die es zu erhalten gilt. Unsere Augenklinik Sulzbach ist Deutsches Referenzzentrum für die revolutionäre, besonders schonende Technik.
Vorteile des revolutionären Niedrigenergie-Femtosekundenlasers bei der DALK
Vorteil 1: Besonders schonend, da bis zu 10-mal weniger Energie nötig ist
Herkömmliche Femtolaser

Die hohe Pulsenergie produziert große Laserpulse und Schockwellen, die das umliegende Gewebe schädigen.
Die Laserpulse können nicht überlappend angeordnet werden, so dass Gewebebrücken übrig bleiben.
Niedrigenergie-Femtolaser

Die Laserpulse sind energiearm und sehr fokussiert, so dass eine vollständige Gewebetrennung möglich ist. Das umliegende Gewebe wird dabei nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Vorteil 2: Besonders kleine Laserpulse schneiden exakt da, wo sie sollen
Herkömmliche Femtolaser

Herkömmliche Femtosekundenlaser arbeiten mit breiten und hochenergetischen Laserpulsen, um das Gewebe zu durchtrennen.
Niedrigenergie-Femtolaser

Der Niedrigenergie-Femtolaser verwendet besonders energiearme und sehr fokussierte Laserpulse, die nur noch 1/10 der Energie benötigen.

Wussten Sie schon?
„Diese ungeahnte Präzision bei gleichzeitig niedrigstem Energieeintrag ist bemerkenswert. Von dieser neuen Lasertechnologie profitieren unsere Keratokonus-Patienten bei der Femto-DALK.“
NEU: Femto-Bowman-Transplantation bei Keratokonus
Stabilisierung der Hornhaut ohne Keratoplastik
Bisher gab es außer einem Crosslinking-Versuch nur noch eine Möglichkeit: eine aufwändige Voll-Transplantation (Perforierende Keratoplastik). Seit kurzem steht mit der neuen Bowman-Transplantation ein hoffnungsvolles, besonders schonendes Verfahren bereit, mit dem wir oft eine perforierende Keratoplastik vermeiden können. Dieses minimal-invasive Verfahren gibt der Hornhaut wieder eine ausreichende Festigkeit. Nur wenige spezialisierte Zentren in Deutschland wenden diese revolutionäre Methode an. Unsere Augenklinik Sulzbach führt die Bowman-Transplantation erstmals mit dem Laser durch.
Wussten Sie schon?
Nur wenige spezialisierte Zentren bieten eine Bowman-Transplantation an. Unsere Augenklinik Sulzbach führt die Bowman-Transplantation erstmals besonders präzise mit dem Laser durch.
So funktioniert die revolutionäre Bowman-Transplantation mit Laser
Die Bowman-Membran ist die stärkste Schicht in der Hornhaut. Sie liegt direkt unter dem oberflächlichen Epithel und ist nur 20 µm dick, trägt jedoch wesentlich zur Rigidität (Steifigkeit) der Hornhaut bei. Wir präparieren eine gesunde Bowman-Membran in unserer Reinraum-Gewebebank und bereiten sie zur Transplantation vor.
Mit dem neuen Niedrigenergie-Femtolaser schneiden wir eine Tasche in das kranke Hornhaut-Stroma. Dort setzen wir die gesunde Bowman-Lamelle ein. Sie stabilisiert so die kranke Hornhaut bei Keratokonus.
Die Vorteile der Bowman-Transplantation:
- Stabilisierung des Keratokonus
- Kein Austausch von Hornhautgewebe
- Keine Nähte und somit kein Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
- Erstmals präzise mit Laser durchführbar
Warum Bowman-Transplantation?
Solange die Sehkraft noch mit Brille oder Kontaktlinsen gut zu korrigieren ist, genügt es, den Keratokonus zu stabilisieren, also den Zustand auf dem Niveau einzufrieren, wie er ist. Die Einführung des Crosslinking hatte erstmals gezeigt, dass das möglich ist. So wurde vielen Menschen eine Transplantation erspart. Jedoch ist ein Crosslinking nicht immer ausreichend erfolgreich.
Mit einem neuen Verfahren können wir die Stabilisierung der Hornhaut weiter verstärken, ohne einen Austausch der Hornhaut vorzunehmen. Denn die hauchdünne Bowman-Lamelle ist der widerstandsfähigste Teil der Hornhaut. Obwohl sie nur 20 µm dick ist, bringt Sie einen entscheidenden Beitrag zur Hornhaut-Rigidität (Steifigkeit). Studien zeigen, dass diese Bowman-Membran gerade bei Keratokonus besonders früh geschädigt ist. Deshalb wird vermutet, dass eine kranke Bowman-Membran die natürliche Rigidität der Hornhaut schwächt und für den Keratokonus mitverursachend ist.
Zur Info:
Bei der Bowman-Transplantation erfolgt kein Gewebeaustausch. Es wird lediglich eine hauchdünne Lamelle von einer gesunden Hornhaut mit dem Laser präpariert und in eine Laser-Tasche eingesetzt. In vielen Fällen vermeiden wir somit eine Hornhauttransplantation.
Moderne Keratokonus-Behandlung
4 Schritte in der Keratokonus-Behandlung
Der Keratokonus ist eine krankhafte, kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut, die schubweise fortschreiten kann. Die frühere Standard-Therapie bestand in der Anpassung von harten Kontaktlinsen und, wenn das nicht mehr ausreicht, in einer vollständigen Transplantation der Hornhaut. Dieses Vorgehen hat sich deutlich geändert. Unsere Augenklinik Sulzbach setzt mit großem Erfolg eine moderne Stufentherapie ein. Damit erhalten wir in jedem Stadium des Keratokonus meist ein gutes Sehen, ohne dass eine Voll-Transplantation notwendig wird.

Wussten Sie schon?
„Früher gab es zwischen „Nichts machen“ und „Hornhaut-Transplantation“ nur wenige Alternativen. Was viele nicht wissen: Heute lässt sich ein Keratokonus mit einer modernen Stufentherapie in jedem Stadium behandeln: Ohne aufwändige Voll-Transplantation der Hornhaut.“
Was ist ein Keratokonus?
Beim Keratokonus handelt es sich um eine angeborene Erkrankung der Augenhornhaut, bei der es zu einer langsam fortschreitenden Verformung und Verdünnung der Hornhaut kommt. Die Erkrankung tritt in der Bevölkerung bei etwa einem von 2.000 Menschen auf. Die Patienten sind meist jung (ca. 20-30 Jahre) und nehmen starke Veränderungen ihrer Sehschärfe wahr. Typisch sind auch die Wahrnehmung von Lichtringen um Leuchtquellen (“Halos”) sowie eine erhöhte Lichtempfindlichkeit und Blendung. In frühen Stadien lässt sich das Sehvermögen zunächst durch eine Brille und später durch harte Kontaktlinsen verbessern. In einem fortgeschrittenen Stadium ist durch eine zunehmende Verformung die Anpassung von Kontaktlinsen entweder nicht mehr möglich oder bringt nicht mehr die gewünschte Sehleistung. In späten Stadien bestand früher die einzige Möglichkeit, den Erhalt eines guten Sehvermögens zu gewährleisten, in einer Hornhaut-Transplantation. Durch eine moderne Stufentherapie können wir das verhindern.
Keratokonus-Früherkennung mit Belin-Ambrosio (Keratokonusindex)
Bei vielen Keratokonus-Patienten erfolgt die Diagnose zu spät. Dabei ist die Früherkennung ektatischer (vorwölbender) Hornhautveränderungen von größter Bedeutung. Je früher ein Keratokonus behandelt wird, umso schonender ist die Therapie und umso besser die langfristige Sehschärfe. Damit wir einen Keratokonus bereits im Frühstadium erkennen, sind die klassischen Untersuchungsmethoden (Krümmung der Hornhautvorderfläche und Bestimmung der zentralen Hornhautdicke) alleine nicht ausreichend.
Mit der modernen Keratokonus-Früherkennung nach Belin und Ambrosio lässt sich der Keratokonus nicht nur in einem beschwerdefreien Frühstadium entdecken, sondern auch die individuelle Prognose für ein Fortschreiten bestimmen (Keratokonusindex). Auf diese Weise können wir Ihre Hornhaut als „normal“, „verdächtig“ oder „pathologisch“ einstufen und frühzeitig therapieren. Die kombinierte topographische (Krümmung) und pachymetrische (Dickenmessung) Höhenkartierung stützt sich auf folgende Informationen:
- Höhenveränderung der vorderen Hornhaut
- Höhenveränderung der hinteren Hornhaut
- Hornhautdicke an der dünnsten Stelle
- Dezentrierung der dünnsten Stelle
- Verlauf der Hornhautdicke
Moderne Stufentherapie des Keratokonus
In frühen Stadien ermöglichen harte Kontaktlinsen den Patienten mit Keratokonus ein gutes Sehvermögen. Das ist aber nur bei einem stabilen Keratokonus sinnvoll. Sobald ein Fortschreiten nachgewiesen wird, sollte die Stufentherapie durchgeführt werden, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern. Durch die Behandlung soll das Hornhautgewebe verfestigt werden, wodurch die Verformung der Hornhaut verzögert bzw. gestoppt wird.
#1 - Corneal Crosslinking
In frühen Stadien lässt sich die Erkrankung mit einem Crosslinking heilen, genauer gesagt, sie wird im aktuellen Zustand eingefroren. Crosslinking ist inzwischen als wirksames Behandlungsverfahren anerkannt. Dabei wird die betroffene Hornhaut sowohl biochemisch als auch biomechanisch stabilisiert. Das erreichen wir durch die Kombination von UV-Bestrahlung und Riboflavin-Augentropfen (Vitamin B2 Abkömmling). Die Intensität der UV-Strahlung ist dabei so gewählt, dass die unter der Hornhaut gelegenen Augenstrukturen (Hornhautinnenschicht, Linse, Netzhaut) keinen Schaden nehmen.
Durch die ca. 60-minüte Behandlung erreichen wir eine Quervernetzung des Hornhaut-Kollagens. Dieser Vorgang ähnelt dem natürlichen Alterungsprozess in der Hornhaut oder der Haut im Allgemeinen. Durch die Quervernetzung wird die Hornhaut rigider (steifer), und kann einer drohenden Verformung besser widerstehen, ohne dass die Transparenz der Hornhaut leidet. Doch Vorsicht: Die Behandlung kann das Fortschreiten stoppen, aber bereits vorhandene Veränderungen nicht rückgängig machen. Aus diesem Grund müssen auch nach der Behandlung in der Regel Brille oder Kontaktlinsen weiter getragen werden.
Das wichtigste auf einen Blick:
- Nur möglich bis zu einer Mindestdicke der Hornhaut an der dünnsten Stelle (> 400 μm ohne Epithel, mit Epithel 450 μm)
- Stoppt das Fortschreiten, macht aber Veränderungen nicht rückgängig
- Schmerzen für einige Tage
- Krankmeldung für ca. 1 Woche
- Schwankende Brillenstärke für mehrere Wochen
- Neue Kontaktlinse nach Crosslinking oft erforderlich
- Behandlung ist wiederholbar
#2 - NEU: Femtolaser-Bowman Transplantation
Bisher stand außer einem Crosslinking-Versuch nur noch die aufwändige Voll-Transplantation bereit (Perforierende Keratoplastik). Seit kurzem gibt es mit der neuen Bowman-Transplantation ein hoffnungsvolles, besonders schonendes Verfahren, mit dem wir oft eine perforierende Keratoplastik vermeiden können. Nur wenige spezialisierte Zentren wenden diese revolutionäre Methode an. Wir führen die Bowman-Transplantation erstmals mit dem Laser durch.
#3 - NEU: Femto-DALK mit Liquid Bubble
Bei einem sehr weit ausgeprägtem Keratokonus mit schlechter Sehkraft genügt es nicht mehr, den Keratokonus zu stabilisieren (z.B. durch ein Crosslinking oder Bowman Transplantation). Damit wir eine bessere Sehkraft erzielen, ist eine Hornhauttransplantation nötig. Doch auch hier sollte auf die bisher übliche Voll-Transplantation verzichtet werden. Mit unserer 2015 neu entwickelten Technik der Liquid-Bubble Femto-DALK führen wir eine Teil-Transplantation nur des Stromas unter Erhalt des natürlichen (und bei Keratokonus gesunden) Endothels durch.
Dabei kommt die neue Generation der Niedrigenergie-Femtolaser zum Einsatz. Der Vorteil: Besonders präzise Schnitte und nur 1/10 der bisherigen Laserenergie im Gewebe. Damit lässt sich das natürliche Endothel dieser meist noch jungen Patienten erhalten. Für diese neuartige Lasertechnologie ist unsere Augenklinik Sulzbach Deutsches Referenzzentrum.